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Donnerstag, 13. November 2014

Die Taktik des Kampfes gegen die Roulette

Grundlagen des Systemspiels 

Die Zeiten, da russische Großfürsten und amerikanische Nabobs Millionen über Millionen verspielten sind heute vorbei. Wer heute sein Geld dem grünen Tuch anvertraut, will unbedingt gewinnen. Wenn auch die Zahl der ihrem guten Stern vertrauenden Spieler noch heute weitaus überwiegt, so hat sich doch die Gemeinde der „Systematiker“ um ein Beträchtliches vergrößert.

Gerade diese Menschen aber sind es, die der Spielbank am meisten die Taschen füllen. Während sich nämlich die Gewinne und Verluste der Glücksritter im Allgemeinen ausgleichen und der Bank nur den Tribut der Zahl Null zuführen, spielen die Systematiker in der Regel so lange, bis ihr Kapital restlos der weißen Kugel verfallen ist, gut 90 Prozent aller Systeme sind wertlos.

Warum aber trifft man gerade bei den Systemspielern die meisten Verlierer? Weil sie bei dem Aufbau ihrer Methoden ohne jede Logik vorzugehen pflegen. Da kommt eine Idee, wie man es vielleicht anfangen könnte die Bank zu meistern und schon wird mitunter ohne jedes statistische Material losgezogen. Ein wirklicher Roulettefachmann wird zumeist beim ersten Blick den etwaigen Unwert des in Aussicht genommenen Systems erkennen.

Keinem Menschen wird es einfallen, einen schwierigen Prozess selbst zu führen, wenn er in juristischen Angelegenheiten Laie ist. Kein Mensch wird sich seine Schuhe selbst machen oder lebensgefährliche Krankheiten selbst behandeln, wenn er nicht die nötige Fachausbildung dazu besitzt. Nur bei der Roulette glaubt jeder Dummkopf in der Lage zu sein, sich eine Überlegenheit zu schaffen, ohne überhaupt die primitivsten Gesetzmäßigkeiten der rollenden Kugel zu kennen.
Ich weiß, die Leser dieser Zeitschrift gehören nicht zu jenen Verblendeten. Ihr Interesse reiht sie ein in die Gemeinde der wenigen Vernünftigen, die sich darüber klar sind, dass nur eine grundlegende Kenntnis der ewigen Wahrscheinlichkeitsgesetze Garant sein kann für ein erfolgreiches Spiel.

Um aber ein solches folgerichtig aufbauen zu können, muss man sich klar über die Schwächen des anzugreifenden Feindes sein. Hier sieht es sehr betrüblich aus. Die Roulette hat nur eine einzige Schwäche, die leicht erkennbar ist: ob sie gewinnt, ob sie verliert, sie muss ständig weiterspielen, während Beginn und Ende des Spieles beim Gegner ganz in sein Belieben gestellt ist.

Eine zweite Schwäche der Roulette, auf die ich in einem anderen Artikel zurückkommen werde, genügt zwar, um ihre absolute Besiegbarkeit zu beweisen, nach dem Stande der heutigen Rouletteforschung aber noch nicht, um praktisch eine wirklich einträgliche Methode darauf aufbauen zu können.


Trotzdem braucht der Spieler den Mut nicht sinken zu lassen. Wenn ein Feind keine nennenswerten Schwächen aufweist, dann sucht man eben seine Stärken, um diese auszugleichen und, wenn möglich, sich selbst zu eigen zu machen. Der Vorsprung der Bank vor dem Spieler ist durch drei wichtige Punkte bestimmt: 1. das ungeheure ihr zur Verfügung stehende Kapital, 2. die Zahl Null und 3. die freie Willensbestimmung der Spieler im Kommen und Gehen, sowie in der Anwendung meist unsinniger Systeme. Man sieht also, die oben angeführte Schwäche der Roulette ist im Allgemeinen gerade einer ihrer Stärken.

Der erste Punkt wird leider von der Spielerwelt am meisten übersehen. Als Beweis für seine Richtigkeit mag hier die millionenfach festgestellte Tatsache genügen, dass prozentual die reichen Spieler weit seltener mit leeren Taschen heimkehren, als die weniger begüterten. Aus seiner Jugendzeit wird wohl fast jedem Spieler bekannt sein, wie Old Shatterhand fast einen ganzen Stamm feindlicher Indianer gefangen nahm. Er lockte die Feinde in eine Schlucht, besetzte mit seinen wenigen Leuten die beiden einzigen Ausgänge und war Sieger. Ebenso verfuhr der Raubritter Alberich von Verona im Jahre 1155 mit dem Heere Barbarossas in der Veroneser Klause. Nur den geübten oberbayerischen Bergsteigern unter dem Befehl des Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach war es zu danken, dass der Waffenruhm Deutschlands nicht für Jahrhunderte befleckt wurde. Otto von Wittelsbach stieg mit seiner Schar die Felswände empor und fiel dem Feinde in den Rücken. Verfahren Sie ebenso wie Alberich mit dem Heere der Spielbank, seinem Kapital und ich garantiere Ihnen: die Roulette hat keinen Otto von Wittelsbach zur Verfügung! In gewissem Sinne hinkt der Vergleich allerdings. Man kann die Spielbank nicht auf diese Weise unmittelbar besiegen, man kann lediglich den Unterschied in der Größe der beiden Heere so beeinflussen, dass er unbeachtlich wird. Eine solche Beeinflussung wäre zum Beispiel dadurch möglich, dass man die Bank gegen ein nicht vorhandenes, gewissermaßen schemenhaftes gleichgroßes Kapital kämpfen lässt. Man wird also beobachten, wie lange die Bank siegreich sein kann, ohne zu ermatten. Ist der Höhepunkt ihrer Ermattung eingetreten oder auch nur nahe, dann kann man seine eigenen Truppen einsetzen und wird an Kraft ihr gleichwertig sein. Es gilt also eine Linie – am besten auf den einfachen Chancen – zu verfolgen, die ein sehr starkes Abweichen von dem Gesetze des Ausgleichs aller Chancen zeigt, um dann auf Wiederherstellung dieses Ausgleiches zu spielen. Man wird dadurch nicht immer vollen Erfolg haben, aber die Bank kann ihr Kapital nicht voll zur Geltung bringen.

Gehen wir nun zu Punkt 2 über. Es muss gleich gesagt werden, dass die Überlegenheit der Bank hier unangreifbar ist. Die Zahl Null hat als Waffe gegen den Spieler einzig und allein ihre Existenz und diese kann ihr nicht entrissen werden. Es gilt daher ihre Bedeutung auf das geringste Maß herabzudrücken. Dies ist aber nur dadurch möglich, dass die Einfachen Chancen als Systemgrundlage gewählt werden. Hier fordert die Zero nur 1,35 Prozent des Umsatzes, während sie bei allen anderen Chancen 2,7 Prozent erhält. Den Tribut an die Null unter 1,35 Prozent herabzudrücken ist, wenn auch noch so vielfach behauptet wird, es sei dem oder jenem Spieler gelungen, unmöglich und wird niemals möglich sein. Es gilt also ein System zu schaffen, das der Bank um mehr als 1,35 Prozent überlegen ist.

Nun zum Punkt 3. Gerade durch die freie Willensbestimmung des Spielers ist es ihm möglich, eben diese für die Zeit seines Kampfes gegen die Bank auszuschalten. Natürlich muss er sich zunächst klar sein über die Fehler, zu denen ihn seine persönliche Eigenart verleitet. Hat er diese erkannt, so kann er sie bei einiger Willensstärke ausschalten und der Maschine Roulette die Maschine Mensch entgegensetzen. Ist nun all dieses erkannt, ist die Stoßkraft der beiden Kapitalien gleich groß und der Mensch eine Maschine wie die Roulette geworden, so bleibt der Bank nur noch der sehr kleine Vorteil der Zahl Null. Im Übrigen sind die beiden Gegner gleichwertig. Es gilt nun einen Vorteil zu gewinnen.

Stehen wir an dem Punkte, da die Bank im Kampf mit einem schemenhaften Gegner ermüdet ist, wo eine große Spanne zwischen den zwei gleichwertigen Gliedern einer Einfachen Chance vorliegt – diese wird zum Beispiel nach dem Prinzip von Marigny durch Wurzelberechnungen festgestellt – und eröffnen wir nun unsererseits den Kampf, so wird der Ausgang infolge Gleichwertigkeit beider Gegner ungewiss sein. Wir müssen daher noch so lange warten, bis sich die Bank auf dem Rückzug vor ihrem nichtvorhandenen Gegner befindet. Hat sie auch nur einen einzigen Schritt nach rückwärts getan, so ist es sehr wahrscheinlich, dass sie nun genügend geschwächt ist, um einem Angriff nicht mehr standhalten zu können. Jetzt greifen wir an.

Haben wir Erfolg, d. h. haben wir den ersten Satz gewonnen, dann sind wir der Bank bereits überlegen. Da wir aber nur ein kleines Heer besitzen, so müssen wir sehr vorsichtig sein in der Verfolgung des flüchtenden Gegners. Wie oft schon sind in der Geschichte aus anfänglichen Niederlagen Siege des Feindes geworden, weil er allzu lange verfolgt wurde. Wir werden daher den Gegner entweder in Ruhe lassen, oder aber ihn mit höchstens einem Drittel der soeben zum Angriff verwendeten Geldmenge verfolgen. Man nennt dieses Verfahren „Degression“ im Gegensatz zur Satzsteigerung, der „Progression“. Es könnte aber auch der Fall eintreten, dass unser erster Angriff keinen Erfolg hat. Dies kann zwei Gründe haben: Entweder war das Zurückweichen des Feindes nur ein taktisches Manöver um Kräfte zu sammeln, oder er hat, obwohl im Rückzug begriffen, sich mit letzter Kraft noch einmal gewehrt. Der erste Fall äußert sich darin, dass die Spannung zwischen den beiden Gliedern der einfachen Chance nicht mehr vorhanden ist. Hier darf kein Angriff mehr erfolgen bis sie wieder hergestellt ist. Im zweiten Falle aber ist die Spannung zwischen den beiden Gliedern nach dem neuen Vorstoß des Feindes wieder da und ein zweiter Angriff unsererseits würde Erfolg versprechen.

Damit sind die allgemeinen Grundlagen des Ausgleichsspieles erschöpfend dargelegt. Jeder Fachmann weiß, dass der Laie diese Art des Spieles zuerst in Betracht zieht. Erst später erkennt er, dass es in vielen Fällen für ihn günstiger ist, Seite an Seite mit der Bank zu kämpfen, diese also nicht als Feind zu betrachten. Er kämpft mit ihr gemeinsam gegen einen imaginären Feind und begleitet sie auf ihrem Siegeszug. Erst in dem Moment, wo dieser nicht vorhandene Gegner die Oberhand zu gewinnen scheint, lässt er sie im Stich und bringt seinen Gewinn auf die Seite. Diese Spielart wird als „Spiel auf den Ecart“ oder „Spiel mit der Bank“ bezeichnet. Über den Vorzug des einen oder des anderen Prinzips lässt sich streiten. Jedes von beiden hat seine Vor- und Nachteile. Der Spieler muss sich daher darüber klar sein, was seiner Veranlagung besser entspricht; denn es ist ein sehr großer, wenn auch weit verbreiteter Fehler, zu glauben, dass jedes wirklich gute System auch von jedem Spieler ausgenutzt werden kann. Heute ging es nur darum, den Leser in die allgemeinen Lehren der Systembildung einzuweihen. Wir hoffen, eines klar herausgestellt zu haben, nämlich die erste und grundlegende Forderung, der ein erfolgreicher Spieler nachzukommen hat: die Notwendigkeit einer klaren Logik.