Gewinngarantie oder sinnloser HokusPokus?
Grundsätzlich ist
ein hoher Ecartwert ein Gütemerkmal für die Sicherheit einer Spielmethode.
Beweist er doch, dass sich der Systemautor ernsthaft mit der Problematik
auseinander gesetzt hat und über einen längeren Zeitraum Gewinne angefallen
sind. Die Experten gehen davon aus, dass ein System mit einem statistischen
Ecart von mindestens 6 nicht nur theoretisch diskussionswürdig ist, sondern
auch in der wechselvollen Spielpraxis gute Gewinnaussichten hat. Es wäre jedoch
vermessen, von einer Methode mit dem statistischen Ecart 6 absolute
Gewinnsicherheit zu erwarten. Das hat sich in der Vergangenheit nicht selten
als trügerisch erwiesen. Wald- und Wiesensysteme weisen ohnehin keinen
messbaren Ecart aus, weil die statistischen Werte viel zu gering sind. Es
verbleibt nur eine sehr geringe Zahl qualitativ hoch angesiedelter
Spielmethoden, die einen Ecart von 4 oder mehr erreichen. Und je höher der
Ecartwert liegt, desto länger und satzreicher muss die Statistik gewesen sein.
Oder anders formuliert: Ein Ecartwert von 10 oder mehr ist der Beweis für eine
ausgereifte Systemtechnik, bei der kaum noch Überraschungen zu erwarten sind.
An einem simplen anschaulichen Beispiel soll die Relativität eines
statistischen Ecarts von 6 demonstriert werden. Ein Spieler setzt im Gleichsatz
die Chance Schwarz und der Zufall will es, dass Schwarz 36-mal in Folge
geworfen wird. In diesem Fall hat der Spiel in 36 Coups 36 Einheiten Umsatz
gemacht und dabei 36 Stücke gewonnen. Damit hätte er einen Ecartwert von
6 erreicht.
Es bedarf also
schon einer gehörigen Abnormität, um einen Sicherheitsecart von 6 zu erreichen.
Andererseits können Zufall oder Glück tatsächlich einmal 36 Treffer in Folge
bringen. Es muss ja nicht unbedingt ein Marsch auf die kaum wahrscheinliche
36er-Serie auf Schwarz sein. Mit dieser Einschränkung soll deutlich werden,
dass die Aussagekraft eines Ecarts mit der Anzahl der gesetzten Coups
proportional ansteigt. 36 gesetzte Coups sind ohne großen Wert. Der gleiche
Ecart nach 10.000 gesetzten Coups ist dagegen von beträchtlichem Gewicht. Aus
welchen statistischen Werten wird der Ecart nun errechnet? Um diese
Vergleichsgröße ausrechnen zu können, benötigt man den Gesamtgewinn in
Einheiten, die tatsächlich gesetzten Coups sowie die Anzahl der im Durchschnitt
gesetzten Felder. Bei Progressionsspielen ist die im Mittel gesetzte Stückzahl
pro Coup zu errechnen. Mit diesen Angaben errechnet sich der statistische Ecart
nach folgender Formel:
E = Statistischer
Ecart G = Gesamtgewinn in Stücken S = Anzahl der gesetzten Coups C = Anzahl der
im Mittel belegten Felder. Bei Einfachen Chancen ist C = 1 . Bei gleichzeitigem
Spiel auf 2 Kolonnen ist C = 2 . Werden im Schnitt sechs Zahlen gesetzt, so ist
C = 6 usw. H = Einsatz in Stücken pro Coup. Bei Progressionen ist das
mathematische Mittel anzusetzen. n = Auszahlungsquote einschließlich Einsatz.
Einfache Chancen: n = 2 Kolonnen: n = 3 Plein: n = 36 Ein Beispiel aus der
Praxis soll die Berechnungsformel weiter verdeutlichen: 1. Gesetzte Coups
64.000 2. Gesetzte Stücke (Umsatz) 78.328 3. Gewonnene Einheiten 1.680 Aus der
Summe der gesetzten Coups wird die Wurzel ermittelt. Bei 64.000 Coups ist das
253 (253 x 253 = 64009). Dann wird der Nettogewinn von 1.680 Einheiten durch
diese Wurzelzahl dividiert, wobei 1.680 geteilt durch 253 den Bruttoecart von
6,64 ergibt. Weiterhin wird, da es sich um ein Progressionsspiel handelt,
ermittelt, wie viele Stücke im Mittel pro Coup gesetzt worden sind. Die
gesetzten Coups sind durch die gesetzten Stücke zu teilen – 78.328 : 64.000
ergibt 1,22 Einheiten pro Coup im Durchschnitt. Abschließend wird der
Bruttoecart von 6,64 durch den durchschnittlichen Satz pro Coup, also durch
1,22 dividiert. Es ergibt sich ein statistischer Ecart von 5,44.
Nach der Formel
ergibt sich die folgende Gesamtrechnung: E = 5,44 Obwohl nur 2,1% Gewinn vom
Umsatz verbleiben, ergibt sich der beachtliche statistische Ecart von 5,44.
Ergänzend zu einem Ecartwert muss ein Systeminteressent immer flankierende
Zahlen verlangen. Denn wochen- oder gar monatelange Minusphasen lassen sich aus
dem statistischen Ecart nicht herauslesen. Solche möglichen Rückschläge sind
jedoch u. U. für den Durchschnittsspieler relevanter als ein hoher Ecartwert.
Ecartwert
Berechnungswert
für die Seltenheit eines Ergebnisses.
Sicherheitsecart
In der
einschlägigen Literatur gilt ein Ecartwert von 6 als sicher, als ein
Sicherheitsecart.
Progressionsspielen
Steigerung der Einsätze
bei Verlust.
Bruttoecart
Effektive
Überschussstücke ohne Zero.